Die BUND NRW Naturschutzstiftung hat - gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. - den Argusbläuling (Plebeius argus) zum Schmetterling des Jahres 2008 gekürt. Vom dem Falter, der auch Geißkleebläuling genannt wird, existieren zwei verschiedene Lebensraumtypen: eine Trockenform, die nährstoffarme Heideflächen, sandige Böschungen und Magerrasen besiedelt, und eine Feuchtform, die an Moorrändern lebt.
Wenn Moore trockengelegt werden und bei Aufgabe der traditionellen landwirtschaftlichen Nutzung wie Mahd, Beweidung oder Plaggen wachsen Moore und Heiden langsam zu und verbuschen. Der Stickstoffeintrag aus der Luft, der als zusätzlicher Dünger über den Regen in den Boden gelangt, verstärkt das noch. Die Zerstörung seiner Lebensräume ist daher die Hauptursache dafür, dass der Argusbläuling nach der Roten Liste in Deutschland als gefährdet gilt.
Bei den Männchen sind die Flügeloberseiten metallisch tiefblau mit einem breiten dunklen Rand, beim Weibchen bräunlich mit orangen Flecken am Rand. In beiden Geschlechtern haben die Flügel einen weißen pelzigen Saum. Mit einer Flügelspannweite von nur 20-23 Millimeter zählt der Argusbläuling zu den kleineren Schmetterlingen.
Um den Schmetterling dauerhaft zu erhalten, übernehmen LandschaftspflegerInnen und NaturschützerInnen oft die frühere Rolle der Bauern. Sie mähen, entfernen den Gehölzaufwuchs und sorgen für Beweidung und offene Bodenstellen.
Auf dem alten Bahnhofsgelände Ahrdorf im Kreis Euskirchen sind die Bestände des Argusbläulings dank der kontinuierlichen Pflege der NaturschützerInnen mittlerweile stabil. Größere Vorkommen finden sich in Nordrhein-Westfalen auch noch in den trockenwarmen Kalkmulden der Eifel, auf dem ehemaligen Munitionsdepot Brüggen-Bracht und in der Senne.
Der Name des Falters leitet sich von seinen „Argusaugen“ her. Das sind schwarz-orange-blaue Flecken an den Flügelunterseiten, die vor allem bei den Weibchen ausgeprägt sind.
Argusbläulinge sind in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens beheimatet. Sie saugen Nektar von Heidepflanzen und Schmetterlingsblütlern wie Hornklee, Hufeisenklee und Bunter Kronwicke. In warmen Gegenden fliegen sie in zwei Generationen von Mai bis Anfang September, in kälteren Regionen und Moorgebieten kommt zwischen Juni und August nur eine Generation vor.
In trockenen Gegenden legen die Weibchen ihre Eier an Schmetterlingsblütler wie Besenginster ab, an moorigen Standorten an Heidepflanzen, die auf trockenen Bulten wachsen.
Aus den Eiern, die im Frühsommer gelegt werden, schlüpfen nach kurzer Zeit die Raupen. Erfolgt die Eiablage im Spätsommer, überwintern die Eier, und die Raupen schlüpfen im Frühling des nächsten Jahres.
Die Farbe der Raupen variiert zwischen grün und braun. Ihre Rücken ziert ein breiter dunkler und kontrastreich mit Weiß abgesetzter Streifen.
Nach wenigen Wochen verpuppen sich die Raupen, und nach kurzer Puppenphase schlüpfen dann die fertigen Schmetterlinge.
Das Verhalten der Raupen des Argusbläulings ist besonders interessant. So gehen sie mit Ameisen eine Symbiose ein. Während Ameisen normalerweise Schmetterlingsraupen fressen, beschützen sie die Raupen des Argusbläulings vor feindlichen Insekten und Spinnen. Im Gegenzug scheiden die Raupen, wenn sie von Ameisenfühlern stimuliert werden, zuckerhaltige Sekrete aus, die die Ameisen dann aufnehmen.
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